Goju-Ryu Karate-Do Erlangen

Prüfung zum 4. DAN am 19.12.09 im Dortmund

links: mein Prüfungspartner Fabian Brendel und
rechts: Helmut Strzeleki zum 3. Dan (aus meinem alten Dortmunder Dojo)

Nach 6 Monaten intensiver Vorbereitung begaben sich Fabian und ich am 19.12.2009 um 5:00 Uhr Morgens auf den Weg nach Dortmund zur DAN - Prüfung. Wir hatten uns gegen eine Übernachtung in Dortmund entschieden, da wir samstags morgens mit einem guten Durchkommen gerechnet haben. Leider erwies sich diese Entscheidung als Trugschluss, denn genau in dieser Nacht kam es zu einem Unwetter mit Schneetreiben und Glatteis. Mit teilweise Schritttempo bewegten wir uns auf Dortmund zu. Entsprechend der Ausschreibung sollte die Prüfung um 11:00 Uhr starten.
10 Minuten vorm Beginn erreichten wir unser Ziel aber es war niemand da. Nach einem kurzen (falscher Ort? Falsche Uhrzeit? Oder falsches Datum?) Telefongespräch mit dem Veranstalter (der noch gemütlich Frühstücke) stellte sich heraus, dass die Halle ab 11:00 Uhr zur Verfügung stand aber die Prüfung erst um 13:00 Uhr beginnt. Somit hatten wir ausreichend Zeit auch noch ein gemütliches Frühstück ein zu nehmen. Bis jetzt verspürte ich keine übermäßige Nervosität, doch je näher der Termin rückte um so größer wurde das Kribbeln. Im Vorfeld wurde schon berichtet, dass die Prüfung groß werden würde aber die Erwartungen wurden übertroffen. Insgesamt stellten sich 53 Karateka der Prüfung: Zwölf zum 4. DAN, sechs zum 3. DAN, zwölf zum 2. DAN und dreiundzwanzig zum 1. DAN. Dieses war eine der größten Prüfungen seit Jahren. Um allen Prüflingen gerecht zu werden und die Prüfungsdauer zu begrenzen wurde eine zweite Prüfungskommission berufen.

Die Prüfer waren:
Fritz Nöpel (9. DAN), Ulrich Heckuis (7. DAN) Ulrich Schlee (6. DAN) und Christian Winkler (5. DAN) in der einen
sowie
Frank Beeking (6. DAN), Brigitte Kipke-Osterbrink (6. DAN) und Wolfgang Jordan (5. DAN)
in der anderen Kommission.

Bei einer DAN-Prüfung werden die unterschiedlichen Blöcke (Kihon, Kata, Kata-Bunkai, Kumite Ura, Nage und Selbstverteidigung) jeweils beginnend bei den 1. DAN Anwärtern durchgeführt. In meiner Prüfungsgruppe wurden erste, dritte und vierte DAN-Prüfungen und in der anderen Gruppe wurden erste und zweite DAN-Prüfungen abgenommen. Die größte Herausforderung ist sich immer wieder nach den Pausen sowohl körperlich als auch geistig zu mobilisieren und die Techniken so zu aus zu führen das sie überzeugen. Nach ca. 3 Stunden zogen sich die Prüfer für eine Stunde zur Beratung zurück. Jetzt beginnt erst der eigentliche Nervenkrieg. "Was ist gut gelaufen, was nicht, habe ich meinen eigenen Erwartungen oder den der Prüfer entsprochen, war die Vorbereitung reichend,..." Hanchi Fritz Nöpel sagt immer: "Die Prüfung besteht man in der Vorbereitung, wenn diese gut war!"
Die Stunde war um und alle Prüflinge wurden zusammengerufen. Wie immer beginnt die Verkündung mit einer Ansprache Hanshi Fritz Nöpel lobt den gezeigten Einsatz aller und dankt auch dem Ausrichter. Dann beginnt die Verleihung der DAN-Grade und wie immer wird mit den unteren Graden und alphabetisch begonnen. Somit muss ich mit dem 4. DAN und Struwe lange warten. Nur einer kommt nach mir, somit heißt es wenn alle bestanden haben 51-mal Applaus. Doch wieder erwarten verspürte ich keine Nervosität mehr, ich war ganz ruhig und freute mich mit jedem der bestanden hatte. Letztlich wurde ich als 49-ster aufgerufen. Zufrieden nahm ich die Gratulationen meiner Prüfer entgegen. Somit hatten es zwei zum 1. DAN nicht geschafft.

Ich möchte auf diesen Weg meinem Schüler und Partner Fabian nochmals herzlich für seinen Einsatz und seine Geduld danken.

Torsten Struwe